Der Barbaratag ist ein bedeutendes Fest in Frankreich. Die Heilige Barbara ist die Schutzpatronin all jener, die mit Feuer und Explosionen zu tun haben.
In Frankreich wird der Barbaratag besonders in Regionen gefeiert, die eine starke militärische Tradition haben. Die Feierlichkeiten sind jedoch nicht nur ein militärisches Ereignis, sondern auch ein kulturelles Fest, das tief in der Geschichte und den Traditionen Frankreichs verwurzelt ist. Es ist eine Gelegenheit, die Geschichte zu ehren und die Gemeinschaft zu stärken.
Wir wurden vom Feuerwehrverband der Vöhringer Partnerstadt Vizille eingeladen, an den Feierlichkeiten zum Barbaratag teilzunehmen. So reiste eine Delegation um den Vorsitzenden des Feuerwehrvereins, Hermann Hufnagel, noch vor Weihnachten nach Frankreich.
Nach problemloser Anreise wurden wir sehr freundlich vom "Chef de Caserne", Eric Wallach, und den anwesenden Freiwilligen der "Sapeur Pompiers" begrüßt. Nach einer Führung durch das Gerätehaus konnten wir unsere Feldbetten im Fitnessraum beziehen.
Den Begrüßungsumtrunk mussten unsere Gastgeber allerdings für einen Rettungs-Einsatz unterbrechen. Wer hätte da mehr Verständnis als wir....
Abends ging es dann ins Restaurant: Pizzas und "Burger du Chef" stillten unseren Hunger. Ein kleiner Absacker und eine Partie Darts im Aufenthaltsraum der Caserne schafften die nötige Bettschwere für die Feldbetten.
Am 2. Tag fuhren wir mit Feras und Claire nach Grenoble in die größere Wache von Seyssinet. Hier wird neben Feuerwehr und Rettungsdienst auch Wasser- und Bergrettung durchgeführt und wir durften Zeuge werden, wie der Rettungshubschrauber 2 Bergretter abholte, um zu 2 Verunfallten ins nahegelegene Ardeche-Tal zu bringen.
Nach einem kurzen Abstecher in den Grenobler Weihnachtsmarkt ging es mit der Seilbahn zur Bastille von Grenoble - ein herrlicher Rundblick über Grenoble und das Isere-Tal bei strahlendem Sonnenschein.
Nach der Rückfahrt hatten wir in Vizille noch Gelegenheit, einen Rundgang durch den Schloßpark zu machen.
Abends dann der Höhepunkt: die feierliche Parade aller Sapeur Pompier als Fackelumzug durch die Stadt und anschließenden Ehrungen und Beförderungen auf dem Hof der Kaserne.
Hierzu waren neben der Bürgermeisterin auch der Chef de Departement und hochrangige Feuerwehrfunktionäre anwesend.
Die ganze Bevölkerung wurde hinterher noch auf Häppchen eingeladen.
Am Abend dann die "interne" Feuerwehrfeier: neben vielen anderen Köstlichkeiten durften wir uns auch Austern schmecken lassen - "leben, wie Gott in Frankreich" - jetzt wissen wir, wo der Spruch seinen Ursprung hat.
Um die Kalorien wenigstens einigermaßen wieder loszuwerden, durfte ordentlich getanzt und gelacht werden.
Zur Verständigung dienten Hände, Füße, Englischkenntnisse, diverse Übersetzungs-Apps und Jean-Claude, einen älteren Kameraden, der Wurzeln in Kufstein hat und daher noch sehr passabel deutsch spricht.
Nach einem etwas "verspäteten" Frühstück duften wir mit vielen tollen Eindrücken, wundervollen Erfahrungen wieder die Heimreise antreten.
Allerdings nicht, ohne unsere neuen Freundinnen und Freunde zu einem Gegenbesuch einzuladen. Einen passenden Termin werden wir sicherlich bald finden.
Besonders bedanken wir uns bei allen Kameradinnen und Kameraden der "Sapeur Pompiers" für die fürsorgliche und tolle Betreuung sowie Organisation. Stellvertretend seien hier Eric Wallach, Fares Lemkecher, Alain Altmann sowie Jean-Claude genannt.